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2.4. Kleines Geld, große Wirkung? – Im Wirrwarr digitaler Bezahldienstleister

Episodencover "Digitalgelddickkicht - 2.4. Im Wirrwarr digitaler Bezahldienste"

In den zurückliegenden Folgen haben wir beispielhafte Bereiche beleuchtet, in denen kleine digitale Zahlungen auf ganz unterschiedliche Weise eine zentrale Rolle spielen. Dabei haben wir gesehen, dass Mikrotransaktionen in manchen Bereichen kaum ausreichen, um mit den Geschäftsmodellen der vordigitalen Zeit mitzuhalten – etwa im Journalismus. Gleichzeitig eröffnen sie andernorts ganz neue, lukrative Geschäftsfelder – so im Gaming. Und wir? Wir genießen oft den Komfort und die Einfachheit digitaler Zahlungen, verlieren dabei jedoch leicht den Überblick und die Kontrolle – gerade beim schnellen Bezahlen im Netz.

In dieser vierten und letzten Folge unserer Staffel zum kleinen Geld wollen wir deshalb etwas grundsätzlicher fragen: Wer verdient an den kleinen Digitalzahlungen? Warum kann ich mittlerweile auch Kleinstbeträge beim Bäcker gebührenfrei mit Karte zahlen? Was kann das Digitalgeld im Kleinen womöglich doch nicht so gut wie das Bargeld? Inwiefern fördert digitales Bezahlen Dynamiken sozialer Ungleichheit? Und was bedeutet das für unsere Gesellschaft? 

 

Staffel Kleines Geld – Folge 4 | 23. Juni 2025

Gäste

Sebastian Omlor ist Professor für Bürgerliches Recht, Handels- und Wirtschaftsrecht, Bankrecht sowie Rechtsvergleichung an der Philipps-Universität Marburg und Gründungsdirektor des Marburger Instituts für das Recht der Digitalisierung.

Christian Engel arbeitet als Senior Berater für Zahlungsverkehr bei msg for banking, einem großen deutschen IT-Beratungsunternehmen.

Barbara Brandl ist Professorin für Soziologie mit dem Schwerpunkt Organisation und Wirtschaft an der Goethe-Universität Frankfurt. Sie ist außerdem Mitglied der ZEVEDI-Projektgruppe Tokenisierung und Finanzmarkt.

Weiterführendes

Hintergründe zum PIX-Bezahlsystem lassen sich etwa hier nachlesen, mehr zum Dienstleister für Mikrotransaktionen – Satoshipay – findet sich hier. Mehr zur sozialen Ungleichheit als Folge der „cashless revolution“ findet sich in diesem Paper von Barbara Brandl und den Koautoren David Hengsbach und Guadalupe Moreno.

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Alle Folgen der zweiten Staffel des Digitalgelddickichts
Folge 3: 2.4. Kleines Geld, große Wirkung? – Im Wirrwarr digitaler Bezahldienstleister

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Folge 2: 2.3. Kleines Geld, große Wirkung? - Mikrotransaktionen im Gaming

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Folge 1: 2.2. Kleines Geld, große Wirkung? - Digitales Trinkgeld

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Folge 0: 2.1. Kleines Geld, große Wirkung? - Mikrozahlungen im Journalismus

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2.3. Kleines Geld, große Wirkung? – Mikrotransaktionen im Gaming

Episodencover

Schon in den 1970er-Jahren begann der Erfolg mit Mikrotransaktionen im Gaming mit den sogenannten Arcade-Videospielen: In öffentlichen Spielhallen ließen sich Spiele wie Donkey Kong oder Pacman an Automaten per Münzeinwurf starten. Heute werden mit sogenannten Free to Play-Games – die den Markt dominieren – zunächst kostenlos angebotene Spiele mit Mikrotransaktionen finanziert, mit denen man im Spiel Fortschritte, Gegenstände oder Figuren kaufen kann.

 

Worin Teile der Spielebranche besonders raffinierte Strategien entwickelt haben: Mittels kleinster Zahlungen, für sich genommen marginal, die Hemmschwelle für eine Transaktion auf ein Mindestmaß zu verringern. Und wer einmal gekauft hat, wird es wieder tun – so intelligent bzw. manipulativ sind die datengetriebenen Algorithmen, auf der Suche nach dem kleinen Pool zahlungskräftiger Spieler, noch dazu häufig Minderjährige, die dann immer tiefer in ihre Abhängigkeit zum Spiel hineingeraten und die in der Fachsprache als „Wale“ bezeichnet werden, die die Spielemacher „fangen“ wollen. Darüber hinaus hat die Mikrotransaktion auch das Spieldesign verändert: Wer nicht mehr mit dem Spiel für dessen Kauf werben will, sondern innerhalb eines Spiels ständig monetarisiert, wird das Spiel so gestalten, dass möglichst häufig eine Transaktion sinnvoll erscheint. Ein Manipulationsmechanismus?

Staffel Kleines Geld – Folge 3 | 02. Mai 2025

Gäste

Lies van Roessel ist Medienwissenschaftlerin an der Uni Halle mit Schwerpunkten im Bereich der Game Studies und der Media Industry Studies. In ihrer Doktorarbeit beschäftigte sie sich mit den Entwicklungsprozessen und Normen der Entwickler:innen von Free-to-play-Spielen.

Jörg Luibl hat 21 Jahre lang als Chefredakteur für das Spielemagazin 4 Players gearbeitet. Jetzt ist er mit seinem eigenen Spielemagazin und -Podcast Spielvertiefung befasst.

Burak Tergek, Jurist, arbeitet bei der Verbraucherzentrale NRW und berät u.a. bei Beschwerden im Zusammenhang mit Gaming. 

Weiterführendes

Die jüngsten Veröffentlichungen vom Verband der deutschesn Gamesbranche „Game“ lassen sich hier nachlesen. Nachzulesen und nachzuschauen ist außerdem die kritische Berichterstattung vom Standard, Vice oder Jan Böhmermanns ZDF Magazin Royale. Der Artikel vom Technologieblog Every zum Thema der „Wale“ findet sich hier.

Alle Folgen der zweiten Staffel des Digitalgelddickichts
Folge 3: 2.4. Kleines Geld, große Wirkung? – Im Wirrwarr digitaler Bezahldienstleister

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Folge 1: 2.2. Kleines Geld, große Wirkung? - Digitales Trinkgeld

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2.2. Kleines Geld, große Wirkung? – Digitales Trinkgeld

Episodencover Staffel 2

Trinkgeld wird häufig so beiläufig behandelt wie es bezahlt wird. Was genau Trinkgeld ist, lässt sich nicht mal mit einem präzisen Rechtsbegriff fixieren, sondern gleicht eher einer „sittlichen Vereinbarung“, wie es der Historiker Winfried Speitkamp bezeichnet, der mit seinem kleinen Bändchen Der Rest ist für Sie! eine der sehr wenigen deutschen wissenschaftlichen Publikationen zur Geschichte des Trinkgelds vorgelegt hat. Dabei ist das Zahlen von Trinkgeld alles andere als eine Kleinigkeit: 10 Prozent auf jede trinkgeldfähige Transaktion, im Restaurant oder beim Taxifahren, zumindest in Deutschland; in den USA ist bekanntlich gar das Doppelte üblich, etwa 20 Prozent. Volkswirtschaftlich betrachtet kommen dort also erstaunliche Summen zusammen – in deutschen Restaurants allein mehr als 2 Milliarden Euro pro Jahr –, die aber in Deutschland kaum reguliert, und vor allem nicht versteuert werden müssen.

 

Im Kontext des Digitalen hat sich die Eigenart der beiläufigen, fast versteckten Mikrozahlung verschoben. Werden digitale Technologien dem Trinkgeld oder seinem Rückgang Momentum geben? Dieser Frage gehen wir in der zweiten Episode unserer Staffel zu Mikrozahlungen nach. 

Staffel Kleines Geld – Folge 2 | 28. Februar 2025

Gäste

Sascha Hoffmann ist Professor für Betriebswirtschaftslehre und Online-Management. Einer seiner Forschungsschwerpunkte liegt auf Digitalem Produktmanagement. Er hat 2021 eine empirische Studie veröffentlicht, in der er den Zusammenhang von kleineren Geschenken im Restaurant mit größeren Gegengaben (d.h. Trinkgeld) offenlegt. 

Katrin Lindow-Schröder ist Referentin für Fundraising bei der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau. Sie hat dabei mitgewirkt, digitale Bezahloptionen in der Landeskirchengemeinde einzuführen.

Weiterführendes

Den im Podcast zitierten Beitrag zu Ubers „No-Tip-Policy“ kann man hier lesen. Die Studien von den beiden Marketingforschern Hansen/Warren lassen sich hier anlesen, ebenso die Studie von Jägermeister Mast. Die „Schweizer Diskussion“ ums Trinkgeld lässt sich in diesem NZZ-Beitrag tiefergehend nachvollziehen.

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2.1. Kleines Geld, große Wirkung? – Mikrozahlungen im Journalismus

Cover Digitalgelddickicht Staffel 2 Folge 1

Der Journalismus hat sich mit der Digitalisierung grundlegend verändert. Zum Teil in seinen Inhalten, in seinen Formaten, und auch und vielleicht besonders in seinen Infrastrukturen und der Art und Weise, wie er sich finanziert. Klassische Abomodelle von Tages- oder Wochenzeitungen zum Beispiel sind ins Hintertreffen geraten, auch die sichere Einkommenssäule durch Anzeigen ist bröcklig geworden. Digitale Äquivalente dazu haben sich zwar gebildet, aber alte längst nicht vollwertig ersetzen können. Es braucht ganz anders gedachte Geschäftsmodelle – und die haben sich entwickelt und entwickeln sich weiter.

 

In dieser Folge fragen wir uns im Digitalgelddickicht: Welche Rolle spielen kleine digitale Beteiligungsmodelle im Journalismus? Tragen kleine Zahlungen, trägt die Idee eines „Mini-Payment“ dazu bei, ihn in eine neue Phase seriöser journalistischer Arbeit hineinzufinanzieren? Oder führen die Effekte der Digitalisierung die traditionellen und auch weniger traditionellen Medien vor allem in die Prekarität, verändern die auf das Kleine setzenden Bezahlmodelle sie nachhaltig zum Schlechten, hin zur reinen Unterhaltung? Und was heißt „Mikrozahlung“ eigentlich konkret im Journalismus – Einmalzahlung, Abo oder der einzelne Beitragskauf?

Staffel Kleines Geld – Folge 1 | 17. Dezember 2024

Gäste

Ann-Kathrin Liedtke ist Leiterin für Onlinebezahlstrategien und Mitgliedschaften bei der taz, für die sie seit 2016 arbeitet. Davor war sie Verantwortliche der taz Blogs und Programmredakteurin beim taz lab.

Sebastian Esser ist Geschäftsführer der Plattform Steady. Außerdem ist er seit 2014 Co-Vorstand der Genossenschaft und Herausgeber des Magazins Krautreporter.

André Peschke hat gemeinsam mit Jochen Gebauer „The Pod“ ins Leben gerufen, einer der meistgehörten Gaming-Podcasts in Deutschland, nachdem er Video-Chefredakteur bei Gamestar gewesen ist.

Weiterführendes

Den im Podcast zitierten Beitrag des Colombia Journalism Review kann man hier lesen. Ein weiterführendes Interview mit dem Medienforscher Christian-Mathias Wellbrock findet sich hier.

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Folge 3: 2.4. Kleines Geld, große Wirkung? – Im Wirrwarr digitaler Bezahldienstleister

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Folge 1: 2.2. Kleines Geld, große Wirkung? - Digitales Trinkgeld

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Folge 0: 2.1. Kleines Geld, große Wirkung? - Mikrozahlungen im Journalismus

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