Seit mächtige Sprachmodelle der breiten Weltöffentlichkeit zur Verfügung stehen, ist der Erfolg der Computerlinguistik offenkundig: Man hat dort Rechnerarchitekturen entwickelt, die in der Lage sind, intuitive menschliche Sprache zu prozessieren. Das Verhalten, das diese Systeme zeigen, ist im Detail kaum noch nachvollziehbar, umso beeindruckender sind die Ergebnisse, die sie liefern: Assistenzsysteme, die mit diesen Sprachmodellen ausgerüstet sind, lassen sich steuern und generieren Output, als würden sie Sprache tatsächlich selbst beherrschen – und ihre Anwendungsmöglichkeiten gehen weit über die aufsehenerregenden Chat-Bots hinaus, die die öffentlichen Debatten bestimmen. GPT und verwandte Systeme sind allerdings keineswegs plötzlich entstanden. Sie sind das Ergebnis eines beharrlichen Lernprozesses: Erste Versuche, Sprache in Algorithmen abzubilden, scheiterten in der Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts nicht nur an fehlenden Ressourcen oder weil entscheidende maschinelle Lernverfahren noch nicht entwickelt waren, sondern auch deshalb, weil die Theorien darüber, wie sich die Bedeutungsebene menschlicher Sprache abstrakt fassen und systematisieren lässt, unzureichend waren. Was also machen Entwickler:innen moderner Systeme anders als die Pionier:innen der Computerlinguistik?
Chris Biemann ist Professor für Sprachtechnologie an der Universität Hamburg, wo er den Fachbereich Language Technology und das House of Computing and Data Science leitet. Im Digitalgespräch gibt der Experte tiefe Einblicke in die Entstehung und Funktionsweise moderner Sprachmodelle und erklärt sprachwissenschaftliche Theorien, die dabei zum Tragen kommen. Er macht verständlich, warum die Systeme so beeindruckende Ergebnisse liefern und beschreibt, wozu sie in der Wissenschaft eingesetzt werden können. Mit den Gastgeberinnen Marlene Görger und Petra Gehring diskutiert Biemann, welche Ressourcen in die Entwicklung solcher Systeme fließen, was passiert, wenn man Sprachmodelle auf dem ganzen Internet trainiert – und welche Aufgaben die Computerlinguistik jetzt, wo sie ihr großes Ziel erreicht zu haben scheint, noch vor sich hat.
Folge 36: Digitalgespräch mit Chris Biemann von der Universität Hamburg, 16. Mai 2023
Folge 60: Weit mehr als Technik: Suchmaschinen verstehen Mit Dirk Lewandowski von der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg | 28. Januar 2025 | zur Folge»
Folge 59: Was sind Berufsbilder und verändern sie sich durch Digitalität? Mit Britta Matthes vom Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit | 26. November 2024 | zur Folge»
Folge 58: Gesetze im „Digitalcheck“ und was daraus folgt: Verwaltung digitaltauglich aufstellen Mit Stephanie Kaiser von der DigitalService GmbH des Bundes | 5. November 2024 | zur Folge»
Folge 57: Dynamische digitale Strategien für den europäischen Sender ARTE Mit Kemal Görgülü von ARTE GEIE | 15. Oktober 2024 | zur Folge»
Folge 56: Tokenisierung von CO2-Zertifikaten: Blockchain für den Klimaschutz? Mit Dominik Skauradszun von der Hochschule Fulda | 24. September 2024 | zur Folge»
Folge 55: IT-Riesen und Softwaremonopole: Das Ringen der Hochschulen um digitale Souveränität Mit Ramin Yahyapour von der Georg-August-Universität Göttingen und der Gesellschaft für wissenschaftliche Datenverarbeitung mbH Göttingen | 3. September 2024 | zur Folge»
Folge 54: Infrastrukturen im Weltraum für die Digitalität auf der Erde Mit Holger Krag vom Europäischen Raumflugkontrollzentrum (ESOC) | 13. August 2024 | zur Folge»
Folge 53: Information und Desinformation – wie steht es um die Netzöffentlichkeit? Mit Christian Stöcker von der HAW Hamburg | 18. Juni 2024 | zur Folge»
Folge 52: KI und der Wert menschlicher Autorschaft: Der Kampf ums Urheberrecht Mit Nina George vom European Writers‘ Council | 28. Mai 2024 | zur Folge»
Folge 51: Kreatives Schreiben mit KI Mit Jenifer Becker von der Universität Hildesheim | 7. Mai 2024 | zur Folge»
Folge 50: Ein „Digitaler Zwilling“ aus Körperdaten? Auf dem Weg in die Gesundheitsvorsorge der Zukunft Mit Malte Gruber von der Justus-Liebig-Universität Gießen | 16. April 2024 | zur Folge»
Folge 49: Steuerfahndung mit Künstlicher Intelligenz: Panama, Pandora und mehr Mit Christian Voß von der Forschungsstelle Künstliche Intelligenz (FSKI) am Finanzamt Kassel | 26. März 2024 | zur Folge»
Folge 48: Der AI Act der EU: Wie er zustande kam und wie er KI reguliert Mit Domenik Wendt von der Frankfurt University of Applied Sciences | 5. März 2024 | zur Folge»
Folge 47: KI und Haftung: Wer steht ein für die Fehler Künstlicher Intelligenz? Mit Carsten Gerner-Beuerle vom University College London | 13. Februar 2024 | zur Folge»
Folge 46: Arena of IoT: ein Fußballstadion als digitales Reallabor Mit Oliver Bäcker von EintrachtTech GmbH | 23. Januar 2024 | zur Folge»
Folge 45: Digitale Forensik Mit Felix Freiling von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg | 12. Dezember 2023 | zur Folge»
Folge 44: Von Grundsatzdebatte bis Wahlkampf: Digital Kommunizieren in politischen Parteien Mit Isabelle Borucki von der Philipps-Universität Marburg | 21. November 2023 | zur Folge»
Folge 43: Digitalität und der demokratische Auftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks Mit Florian Hager vom Hessischen Rundfunk | 31. Oktober 2023 | zur Folge»
Folge 42: Sensible Daten für die Wissenschaft: Weshalb ein Forschungsdatengesetz? Mit Stefan Bender von der Deutschen Bundesbank | 10. Oktober 2023 | zur Folge»
Folge 41: Modellieren, Simulieren, Optimieren – die Digitalisierung des Energienetzes Mit Alexander Martin von der Technischen Universität Nürnberg | 19. September 2023 | zur Folge»
Folge 40: Digitalisierte Landwirtschaft – das Beispiel Obstbau Mit Christine Rösch vom Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS) | 8. August 2023 | zur Folge»
Folge 39: Lehren und Lernen nach der Pandemie: Der schwierige Umbau des digitalen Schulunterrichts Mit Jan Marco Leimeister von der Universität Kassel | 18. Juli 2023 | zur Folge»
Folge 38: Digitale Kunstwerke bewahren: eine Herausforderung für Museen Mit Margit Rosen vom ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe | 27. Juni 2023 | zur Folge»
Folge 37: Tageszeitungen: Wie verändern sie sich im digitalen Wandel? Mit Carsten Knop von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung | 6. Juni 2023 | zur Folge»
Folge 36: Wie es Computern gelingt, eigenständig mit Sprache umzugehen Mit Chris Biemann von der Universität Hamburg | 16. Mai 2023 | zur Folge»
Folge 35: Datenvielfalt handhabbar machen – das Beispiel Biodiversitätsforschung Mit Barbara Ebert von der Gesellschaft für Biologische Daten e. V. | 4. April 2023 | zur Folge»
Folge 34: Maschinelles Lernen im Umweltmonitoring Mit Hanna Meyer von der Universität Münster | 14. März 2023 | zur Folge»
Folge 33: Was können kleine und große Drohnen? Zur Automatisierung von Fluggeräten Mit Uwe Klingauf von der Technischen Universität Darmstadt | 21. Februar 2023 | zur Folge»
Folge 32: Digitales Kreditscoring: Wie Datenanalysen darüber entscheiden, wem man Geld leiht und wem nicht Mit Katja Langenbucher von der Goethe-Universität Frankfurt am Main | 31. Januar 2023 | zur Folge»
Folge 31: Biochemie trifft Informatik: Wie man digitale Daten in DNA speichern kann Mit Robert Grass von der ETH Zürich | 20. Dezember 2022 | zur Folge»
Folge 30: In die eigene finanzielle Zukunft schauen: Digitale Rententransparenz Mit Andreas Hackethal von der Goethe-Universität Frankfurt a.M. | 29. November 2022 | zur Folge»
Folge 29: Gaming-Kultur für alle: Szenen, Debatten und ein Milliardenmarkt Mit Rae Grimm von Webedia Gaming GmbH | 8. November 2022 | zur Folge»
Folge 28: Digitale Spielräume in der Musikproduktion Mit David Waldecker von der Universität Siegen | 18. Oktober 2022 | zur Folge»
Folge 27: Hacker-Attacken und IT-Management: Cyber-Risiken versichern Mit Florian Salm von der Gothaer Allgemeine Versicherung AG und Ulrich Greveler von der Hochschule Rhein-Waal | 27. September 2022 | zur Folge»
Folge 26: Seltene Rohstoffe und Elektroschrott: Über Materialität und Recyclingprobleme des Digitalen Mit Mathias Schluep vom World Resources Forum | 6. September 2022 | zur Folge»
Folge 25: Sterben, Trauern und Vermächtnis: Was ändert sich durch Digitalität? Mit Stephan Neuser vom Bundesverband Deutscher Bestatter e. V. | 16. August 2022 | zur Folge»
Folge 24: Was ist das Darknet und was passiert dort? Mit Kai Denker von der Technischen Universität Darmstadt | 5. Juli 2022 | zur Folge»
Folge 23: Hochleistungsrechnen zu Zukunftsfragen: Das Deutsche Klimarechenzentrum Mit Thomas Ludwig vom Deutschen Klimarechenzentrum | 14. Juni 2022 | zur Folge»
Folge 22: Open Source für die öffentliche Verwaltung: das Beispiel Schleswig-Holstein Mit Marit Hansen, Landesbeauftragte für Datenschutz Schleswig-Holsteins | 24. Mai 2022 | zur Folge»
Folge 21: Von Datenschutz zu Datensouveränität: informationelle Selbstbestimmung in der digitalen Gesellschaft Mit Steffen Augsberg von der Justus-Liebig-Universität Gießen | 3. Mai 2022 | zur Folge»
Folge 20: Von Cartoons zu Instagram: „Perfekte Bilder“ und das Körperverhältnis von Mädchen Mit Maya Götz vom Internationalen Zentralinstitut für das Jugend- und Bildungsfernsehen (IZI) des Bayerischen Rundfunks | 12. April 2022 | zur Folge»
Folge 19: Verträge automatisieren? Was sind und was leisten „Smart Contracts“? Mit Nikolas Guggenberger von der Yale Law School | 22. März 2022 | zur Folge»
Folge 18: KI und Krieg: Verhandeln für eine UN-Konvention gegen tödliche autonome Waffensysteme Mit Anja Dahlmann vom Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg | 1. März 2022 | zur Folge»
Folge 17: Was ist Gaia-X? Mit Boris Otto von der TU Dortmund und dem Fraunhofer ISST | 8. Februar 2022 | zur Folge»
Folge 16: Cookies, AirTags, Metadaten: Wohin führt das Tracking? Mit Matthias Hollick von der Technischen Universität Darmstadt | 25. Januar 2022 | zur Folge»
Folge 15: Mit Physik rechnen: Quantencomputer in der Realität Mit Frank Wilhelm-Mauch von der Universität des Saarlandes | 11. Januar 2022 | zur Folge»
Folge 14: Vermitteln, voranbringen, ermöglichen: Wie macht eine Digitalministerin Politik? Mit Kristina Sinemus, der Hessischen Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung | 14. Dezember 2021 | zur Folge»
Folge 13: Likes, Bewertungen und smarte Assistenten – Risiken einer digitalen „Verbraucherdemokratie“ Mit Jörn Lamla von der Universität Kassel | 30. November 2021 | zur Folge»
Folge 12: Von der Münze zum Token: Geld, Wert und Währung in der Digitalität Mit Martin Diehl von der Deutschen Bundesbank | 16. November 2021 | zur Folge»
Folge 11: Smarte Stadtentwicklung – was tun kommunale Unternehmen? Mit Klaus-Michael Ahrend von der HEAG Holding AG | 2. November 2021 | zur Folge»
Folge 10: Genetische Information im digitalen Zeitalter: Der Streit um das Nagoya-Protokoll Mit Anna Deplazes Zemp von der Universität Zürich | 19. Oktober 2021 | zur Folge»
Folge 9: Anspruch und Wirklichkeit: Wie steht es um den Datenschutz? Mit Alexander Roßnagel, dem Hessischen Beauftragten für Datenschutz und Informationsfreiheit | 5. Oktober 2021 | zur Folge»
Folge 8: Predictive Policing und die Folgen: Datenanalyse in der Polizeiarbeit Mit Simon Egbert von der Universität Bielefeld | 21. September 2021 | zur Folge»
Folge 7: DE-CIX und die Architektur des Internets Mit Harald A. Summa von eco – Verband der Internetwirtschaft e. V. | 7. September 2021 | zur Folge»
Folge 6: Datenträger, Datendienste, Datenspuren: wissenschaftliche Bibliotheken und Verlage im digitalen Wandel Mit Katrin Stump von der Universitätsbibliothek Braunschweig | 3. August 2021 | zur Folge»
Folge 5: Datenchirurgie? Intelligente Technik im OP Mit Stefanie Speidel vom Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen in Dresden | 20. Juli 2021 | zur Folge»
Folge 4: KI in der Finanzwelt Mit Florian Möslein von der Philipps-Universität Marburg | 6. Juli 2021 | zur Folge»
Folge 3: Blockchain nach Bitcoin: Regeln in der Welt der Krypto-Token mit Sebastian Omlor von der Philipps-Universität Marburg | 22. Juni 2021 | zur Folge»
Folge 2: Emotet & Co: der Kampf gegen Cyberkriminalität Mit Linda Bertram von der Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität | 8. Juni 2021 | zur Folge»
Folge 1: Überwachung messbar machen Mit Ralf Poscher vom Max-Planck-Institut zur Erforschung von Kriminalität, Sicherheit und Recht | 26. Mai 2021 | zur Folge»
Folge 0: Digitalgespräch - ab dem 26. Mai 2021 Ein Vorgeschmack auf das Digitalgespräch | 24. Mai 2021 | zur Folge»
In seinem Buch Zeitenwende des Geldsystems. Vom Bankengeld zum digitalen Zentralbankgeld sieht Joseph Huber Stablecoins ungewöhnlich positiv. Welche Stabilität versprechen sie in dieser „Zeitenwende“?
Wer ein informatives Lehrbuch sucht – nicht plakativ kurz, sondern etwas ausführlicher und dabei angenehm erzählend angelegt, ist bei Joseph Huber gut aufgehoben. Streng genommen finden wir auch hier wieder die „Revolution“ » im Titel, denn Zeitenwende des Geldsystems spielt zumindest auf die alte, astronomische Bedeutung des Wortes an: die Kreisbahn eines Planeten „revolutioniert“ sich, wenn der Stern vom Betrachterstandort aus gesehen plötzlich in Gegenrichtung läuft. „Wende“ enthält immerhin (im Gegensatz zur Revolution) auch ein Stück Kontinuität: Aus der Sicht des Planeten selbst dreht sich der Kreis einfach nur weiter.
Huber ist bekannt für die These, dass der Umstieg auf einen – den Bürgern direkt zur Verfügung stehenden – digitalen Euro historisch überfällig ist. In Europa und weltweit würde der Finanzmarkt enger mit der Realwirtschaft verkoppelt und damit sicherer werden. Huber begrüßt auch eine wieder mächtigere Rolle der Zentralbanken, die er nicht nur als Hüter der Geldstabilität sieht, sondern auch als Partner von Bürgern und Unternehmen. Mit dem Stichwort „Vollgeld“ bezeichnet Huber, was ein – gut aufgesetzter – digitaler Euro aus seiner Sicht am Ende wäre: ein vollwertiges digitales Bargeld mit Vorteilen, die das physische Bargeld nicht hat.
Was den Krypto-Markt angeht, fällt auf, dass Huber Stablecoins ungewöhnlich positiv sieht. Wer Zentralbank-Geld schätzt, wird natürlich auch parallel schwingende „Kryptos“ begrüßen: Besser an eine Währung angedockt als free floating. Das gilt nicht nur für das Verwenden stabiler Coins (stabil im Sinne von: überschaubare Schwankungen, überschaubare Risiken). Auch die Geldwelt insgesamt sollte auf diese Weise vom Zentralbankhandeln her getaktet bleiben – wenn nicht sogar bestimmt.
Sind Stablecoins also das beste beider Welten? Bin vermutlich zu wenig eingedacht, aber ohne Weiteres verstehe ich das nicht. Worin genau liegt der Witz von „stable“? Vor allem dann, wenn es auch digitales Zentralbankgeld (CBDC) gäbe, und dies ebenfalls per Blockchain? Wird jemand, der oder die auf die Unsicherheiten staatsferner Quasi-Währungen keine Lust hat, nicht lieber gleich komfortabel bei den staatlichen Stabil-Lösungen bleiben?
Bei Huber wird dieser Punkt nicht klar. Sollte es nur um die Psychologie von Leuten gehen, die Sicherheit wollen, Zentralbankgeld aber meiden? Oder gibt es irgendwelche technischen Tricks, die sich aus dem Zusammenspiel von „echtem“, volatilem Krypto und „stable“ ergeben? Oder sind Stablecoins zur Schließung von Lücken attraktiv, die die internationalen Zahlungsnetzwerke lassen, so dass sie eher einem Interims-Bezahlsystem gleichen als einer Währung, die ich auf Dauer nutze?
Irgendwo hörte ich, es ginge lediglich darum, eine Art Brücke zu bauen. In beide Richtungen. Also nicht nur, um harte Kryptofans wieder auf die Außenringe staatsnaher Angebote zu holen, sondern auch, um kryptoferne Menschen wie mich auf eben diese Außenringe hinauszulocken. Schwimmflügel also fürs Schwimmlernbecken? Mit Huber: Nein. Nicht. Frage umso mehr: „Stable“ Coins – warum nun genau?
Joseph Huber: Zeitenwende des Geldsystems. Vom Bankengeld zum digitalen Zentralbankgeld. Marburg: Metropolis, 2022.
Finanzsektor, Kryptowerte und Demokratie: Empfehlungen des Rats für Digitalethik
24. April 2023
Der Rat für Digitalethik» wurde von der Hessischen Landesregierung gegründet, um ethische Aspekte der Digitalisierung zu identifizieren und die Landesregierung bei der Umsetzung von Digitalisierungsprojekten zu beraten. Als wissenschaftliche Direktorin des Zentrums verantwortungsbewusste Digitalisierung ist Prof. Dr. Petra Gehring Mitglied im Rat für Digitalethik. Dieser hat Ende 2022 Empfehlungen zu den Herausforderungen der digitalen Transformation für die Stabilität von Demokratie» vorgelegt. Wir dokumentieren daraus den dritten Abschnitt mit dem Titel Finanzsektor, Kryptowerte und Demokratie.
„Die Welt des Geldes ist durch Digitalisierung deutlich abstrakter und unübersichtlicher geworden. Global tätige Internetkonzerne planen eigene Zahlungsmittel und treten damit in eine Art Konkurrenz zum Staat. Digitale Finanzprodukte, dezentrale Kreditvergabe und andere dezentrale Finanzprodukte („De-Fi“) boomen. Krypto-Werte („Krypto-Währungen“) wie Bitcoin oder Ether erfreuen sich als staatsferne Zahlungsmittel sowie als Spekulationsgegenstände mit zeitweilig hohen Renditen einer wachsenden Beliebtheit. Zahlreiche alternative Anlage- und Investitionsangebote knüpfen ebenso an die Idee eines gänzlich dem staatlichen Einfluss entzogenen Wirtschaftens an. Solche Angebote sind oft komplex, schwer durchschaubar und nicht selten unseriös. Kryptowerte unterliegen enormen Schwankungen, was deren Verwendung riskant macht. In Zeiten hoher Inflation könnte die Risikobereitschaft dennoch weiter steigen – und auch die Anziehungskraft von auf Gewinnmaximierung angelegten, libertär-anarchistischer Internet-Ideologien ist beträchtlich. Krypto-Communities grenzen sich nicht selten von demokratischer (Rechts)Staatlichkeit mehr oder weniger offen ab. Technik soll Recht und demokratische Diskurse ersetzen. Frustration über „den Staat“ kann hier Existenzkrisen und Verschuldung nach sich ziehen.
Das Wissen der Bevölkerung über Geldanlagen und Finanzmarktmechanismen generell ist in Deutschland gering und ungleich verteilt. Erst recht gilt dies für das Wissen über die digitale Transformation des Finanzsektors, die ein globales Phänomen ist, den europäischen Alltag jetzt aber erreicht hat. Zugleich drängen digitale Bezahlverfahren in Europa ganz generell die Nutzung von Bargeld zurück. Die Covid-19-Pandemie hat diese Entwicklung auch in Deutschland – einem relativ bargeldfreundlichen Land – verstärkt. Digitales Bezahlen ist oft bequem. Es ist aber niemals anonym, was Befürchtungen vor gläsernen Kundinnen und Kunden und womöglich einem Überwachungsstaat weckt. Welcher Mix einer künftigen Geldnutzung passt also zu einer Demokratie?
Digitale Finanzkompetenzen stellen eine wichtige – und unterschätzte – Dimension derjenigen digitalen Kompetenzen dar, an denen es in der Gesellschaft aktuell fehlt. Eine auf Befähigung aller Beteiligten ausgerichtete Bildungspolitik muss dafür sorgen, dass Bürgerinnen und Bürger aller Altersgruppen digitale Finanzkompetenzen erlangen. Benötigt wird ein digitaler Verbraucherschutz, der sich in verstärktem Maße auf komplexe Finanzprodukte erstreckt. Gerade für das Land Hessen mit dem herausragenden Finanzplatz Frankfurt/Rhein-Main ist vor einem pauschalen Hype rund um neue Finanzprodukte zu warnen. Eine leistungsfähige Strafverfolgung sollte auch dem Schutz vor digitaler Finanzkriminalität und digitalen Betrugsformen dienen
Ergänzend schlägt der Rat für Digitalethik der Hessischen Landesregierung vor, eine breite, öffentliche und partizipative Diskussion über den „Digitalen Euro“ zu initiieren, also über digitales Zentralbankgeld, dessen Einführung die Europäische Zentralbank derzeit erwägt. Das erforderliche Maß an Wissen, um dieses für die Demokratie wichtige Projekt zu verstehen und zu bewerten, fehlt derzeit weitgehend – denn Geld ist etwas, das alle angeht. Selbst in den verantwortlichen Institutionen ist digitales Zentralbankgeld ein Thema, mit dem sich Fachleute intensiv befassen müssen. Veränderungen der Währung stellen eine Schlüsselfrage für das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in ihren Staat dar. Die Hessische Landesregierung sollte daher die zu erwartende Diskussion über die Einführung und Ausgestaltung eines „Digitalen Euro“ (als einer Art anonymes digitales Bargeld) nicht nur passiv abwarten, sondern das Gespräch mit den Bürgerinnen und Bürgern eröffnen. Durch derartige partizipative Diskurse kann das Land Hessen ein Vorreiter bei der demokratischen Ausgestaltung einer künftigen digitalen Zentralbankwährung für Europa sein.“
Welche Chancen und Risiken birgt digitales Bezahlen – und wie funktioniert es überhaupt? Dieser Frage geht Martin Karcher in seinem „BitBlockKryptoComic“ für Jugendliche und junge Erwachsene nach, an dem er als Mercator-Journalist in Residence bei ZEVEDI zu arbeiten begonnen hat.
„Leute, wartet mal, ich muss hier noch Geld abheben“ – „Für was brauchst du denn Bargeld?“: Ein Dialog zwischen vier Jugendlichen über Bezahlformen entbrennt. Ist es denn so wichtig, Geld physisch in der Hand zu haben? Viel praktischer ist es doch, es mit einem Klick oder auch nur einer Bewegung zu versenden. Bezahlen in einer digitalisierten Welt. Doch welche Infrastrukturen stecken dahinter? Und was kann dabei alles schief gehen, vor allem auch in der Art und Weise, wie wir mit den neuen Technologien umgehen? Sind die neuen Digitalwerte und -techniken eine Befreiung oder verstricken wir uns selbst in neue Unwägbarkeiten – von der Abhängigkeit von technischem Wissen bis hin zur Entstehung von finanziellen Nöten, wenn wir beispielsweise in die „Buy now, pay later“-Schuldenfalle geraten? Welche Chancen und Risiken bergen Bitcoins und andere Kryptowährungen? Ist es gut, sich von Banken und Staat abkoppeln zu wollen? Und was ist eigentlich die Blockchain-Technologie, die hinter vielem steckt? Fragen über Fragen, die sich mit dem Thema Digitalgeld beschäftigen. Und denen sich Martin Karcher in seinem „BitBlockKryptoComic“ widmet.
Der Comiczeichner Martin Karcher
Der studierte Kommunikationsdesigner und freischaffende Künstler Martin Karcher aus Leipzig, der lange Zeit in Berlin tätig war, ist vor allem als Illustrator und Graphikdesigner gefragt. Ob Sachbücher, Schulbücher oder Projektbroschüren, in den verschiedensten Formen und Kontexten lassen sich Martin Karchers Zeichnungen finden. Nicht nur Anleitungen und Abschlussberichte vermag er durch seine anschauliche Darstellungsweise aufzuwerten, auch abstrakteren Themen widmet er sich, wie zum Beispiel bei seinen Illustrationen im Herausgeberwerk der Bertelsmann Stiftung 2019: „Twelve Stars. Philosophen schlagen einen Kurs für Europa vor“.
Doch das Herz schlägt vor allem höher, wenn er sich der Königsdisziplin seines Metiers widmet: einen eigenen Comic zu entwerfen und zeichnerisch zum Leben zu erwecken. Sein letztes eigenes Großprojekt ist „Little Jane’s Mars Road Trip“, doch Auftragsarbeiten binden häufig zu viel Zeit, um sich den eigenen Ideen zu widmen.
Zugang über das Medium
Mit künstlerischem Blick wendet sich Martin Karcher den Fragen des digitalen Bezahlens zu. Wie können abstrakten Vorgänge der Digitalisierung anschaulich dargestellt werden, sodass sich auch junge Erwachsene angesprochen fühlen? Vor allem wenn sie sich noch nicht damit beschäftigt haben, was eigentlich passiert, wenn man mit seiner EC-Karte oder mithilfe von Smartphone oder Smartwatch bezahlt?
Drehbuchautor, Redakteur und Zeichner in einem, erarbeitet er sich die Inhalte über Recherchen und in Gesprächen mit dem „eFin & Demokratie“-Team des Zentrums verantwortungsbewusste Digitalisierung. Denn sein Zugang ist das Medium selbst: Martin Karcher ist ein Meister des bildlichen Erzählens. In Sachen Digitalisierung des Finanzwesens ist er dagegen ein Laie – genau dies hilft ihm aber, mit einem Blick, der durch Expert:innenengespräche geschärft wurde, die richtigen Fragen für sein Zielpublikum zu stellen.
Auf Grundlage der Diskussionen über Digitalisierung, Bitcoin und andere Kryptowerte, Blockchain-Technologie und vielem mehr entwarf er ein sogenanntes Storyboard. Auf ihm übersetzt sich das Narrativ, das der Comic erzählt, in einzelne Bildsequenzen. Es wird genau festgelegt, welche Szene sich auf welchem Bild abspielt: Welche Inhalte werden transportiert, welche Texte stehen dazu in Sprechblasen – und wer sagt sie überhaupt, welche Figuren sind anwesend in der Szene? Wie drücken sie ihre Haltung durch Gestik und Mimik aus? Und was vermitteln sie bereits durch ihre je spezifische Figürlichkeit, für welchen Typ stehen sie, welche Symbolik spricht aus ihren Kleidern, Accessoires etc.?
Was man als Drehbuchautor:in alles auf dem Schirm haben muss, welche komplexe Übersetzungsleistung abstrakter Themen in eine bildlich-anschauliche Szenerie gefordert ist, erläuterte Martin Karcher in einem internen Vortrag der Geschäftsstelle des ZEVEDI.
Interview mit Videograph Rainer Lind
Die Form dieses Projekts und der künstlerischen Tätigkeit ist nichts, was uns alltäglich begegnet, wir sehen meist nur die Produkte. Umso spannender ist es, näher hinzuschauen, denn hinter der künstlerischen Schaffensgeschichte steckt meist auch immer eine persönliche sowie eine bestimmte Haltung. Diese sichtbar zu machen und in einem porträtartigen Video festzuhalten, versteht Videograph Rainer Lind auf ausgezeichnete Weise. Seine Interviews laden zur Selbstreflexion ein und eröffnen vielgestaltige Perspektiven auf andere Lebenswelten. Als er sich anbot, ein Interview mit Martin Karcher zu führen, das Schüler:innen wie auch allen anderen Interessierten Einblicke in Leben und Werk eines Comiczeichners gewährt, waren alle Beteiligten hellauf begeistert.
Die beiden Videoportraits finden Sie hier» und hier».
Vortrag in der Bertolt-Brecht-Schule Darmstadt
Nicht nur das Thema ist brisant für Jugendliche und junge Erwachsene, auch der Zugang über Comiczeichnungen ist ansprechend und hochinteressant in ihrer Entstehung – vor allem für künstlerisch versierte Schüler:innen. So staunten die Schüler:innen des Kunstleistungskurs der Bertolt-Brecht-Schule in Darmstadt nicht schlecht, als Martin Karcher ihnen vorführte, wie Schritt für Schritt seine Figuren in Photoshop Konturen annehmen. Denn Digitalisierung hält überall Einzug, auch im künstlerischen Schaffensprozess. Gebannt folgten die Schüler:innen dem Vortrag und nutzten die Gelegenheit, sich in der Diskussionsrunde mit dem Künstler auszutauschen.
Aufgezeichnet und damit künstlerisch festgehalten wurde die Veranstaltung ebenfalls von Rainer Lind, sodass Interessierte sie sich weiterhin jederzeit hier» anschauen können.
Präsentation seiner Arbeit in einer Kurzausstellung in Kooperation mit dem Kunstforum der TU Darmstadt
Die sechs Wochen der Residency waren eine intensive Zeit – allerdings zu kurz, um einen ganzen Comic fertigzustellen. Einblicke in das „Making of“ konnten Interessierte aber bereits Mitte Dezember 2022 bekommen. In einer Kurzausstellung im Foyer des Wilhelm-Köhler-Saals in der TU Darmstadt präsentierte Martin Karcher die Entstehung wie den Stand des „BitBlockKryptoComics“ sowie einige ältere Zeichnungen im Rahmen einer Kooperation mit dem Kunstforum der TU Darmstadt. Die Präsentation wurde von den Videointerviews abgerundet, die Rainer Lind führte, die in einer Videoinstallation zu einer näheren Beschäftigung mit dem Künstler einluden.
Nach einleitenden Grußworten von Prof. Dr. Petra Gehring, wissenschaftliche Direktorin des ZEVEDI sowie Leiterin des Diskursprojekts „eFin & Demokratie“, und Julia Reichelt, Leiterin des Kunstforum, war ein persönlicher Austausch mit dem Künstler über seine Werke möglich – und diese Chance ließen sich viele nicht entgehen. Kunstinteressierte konnten des Weiteren an einer Führung von Julia Reichelt durch das Kunstforum teilnehmen, in dem derzeit unter dem Titel „Still Life“ Werke von Cristof Yvoré ausgestellt wurden.
Der BitBlockKryptoComic erscheint im Herbst 2023 im Zwerchfell Verlag, wir freuen uns schon sehr darauf, die fertigen Zeichnungen bewundern zu können. Vielen herzlichen Dank an Martin Karcher für spannende Einblicke, die er uns ins „visual storytelling“ gewährte!
Oberstaatsanwältin Jana Ringwald im Interview mit Rainer Lind
Filmvorführung & Podiumsdiskussion
Dienstag, 16. Mai 2023, 18:00 Uhr Haus der Geschichte, Darmstadt, Vortragssaal
Grußwort: Dr. Peter Engels Vorsitzender des Historischen Vereins für Hessen e.V. Werkseinführung: Dr. Philipp Gutbrod Direktor des Instituts Mathildenhöhe Darmstadt
Rainer Lind entwirft in seinen Videointerviews Portraits von Menschen, denen er offen begegnet, Raum gibt und oft Erstaunliches entlockt. Sie erlauben Einblicke in Lebensentwürfe und -wege, zeichnen nach, wie diese sich mit beruflichen Aufgaben und Themen verschränken. Aus der Darmstädter Künstler:innenszene ist Rainer Lind seit Langem nicht mehr wegzudenken.
Als Mercator-Journalist in Residence» im Diskursprojekt „Demokratiefragen des digitalisierten Finanzsektors“» ( März / April 2023) holt er nun wieder eine bunte Vielfalt von Personen vor die Kamera. Leben, Hobby oder Beruf haben sie in unmittelbare Berührung mit den Abgründen und Hoffnungen gebracht, die mit einer zunehmend digitalisierten Finanzwelt einhergehen: vom Krypto-Enthusiast des Darmstädter Bitcoin-Stammtischs bis zur Frankfurter Oberstaatsanwältin Jana Ringwald (Foto), die täglich gegen Internetkriminalität kämpft. Durch den offenen Blick auf ein sehr spezielles Sujet der Gegenwart sowie die Erzählung und den Alltag seiner Gesprächspartner:innen hält Rainer Lind gleichzeitig stets ein Stück (hessische) Zeitgeschichte fest.
In einer kurzen Videovorführung präsentiert Rainer Lind Ausschnitte seiner Arbeit. Im anschließenden Podiumsgespräch diskutiert Prof. Dr. Petra Gehring (ZEVEDI / TU Darmstadt), wissenschaftliche Leiterin des Diskursprojektes, mit Rainer Lind und Dr. Philip Gutbrod. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Historischen Verein für Hessen e.V. statt.
Die Digitalität kennt bisher keine Formen der Langzeitarchivierung: höchstens 50 Jahre sind die langlebigsten Festplatten und Bänder intakt, danach gehen die Daten verloren, die auf ihnen gespeichert waren. Und auch, wenn Chips und Festplatten immer kleiner zu werden scheinen, gerät ihre Kompaktheit irgendwann an natürliche Grenzen. Gleichzeitig spielen sich immer mehr wichtige Prozesse im Digitalen ab, sammeln wir immer mehr digitale Daten und entwickeln neue Ideen und Konzepte, Informationstechnologien in den Alltag und in technische Abläufe zu integrieren. Unsere Kultur drückt sich auch im Digitalen aus, es entstehen digitale Werte und Werke. Der Bedarf für innovative Speichermedien, die einerseits flexibel einsetzbar sind und andererseits Jahrhunderte und Jahrtausende überdauern können, ist also da. Eine vielversprechende Kandidatin bei der Suche nach Lösungen ist die DNA. Wie gelingt es, Digitalität in diese biochemische Substanz zu übersetzen? Und was ergeben sich dann für neue Möglichkeiten?
Prof. Dr. Robert Grass forscht und lehrt am Departement Chemie und Angewandte Biowissenschaften an der ETH Zürich und arbeitet dort insbesondere daran, DNA als Speichermedium nutzbar zu machen: Er hat ein Verfahren mitentwickelt, bei dem DNA in winzigen Glaskügelchen über viele Jahrtausende hinweg haltbar bleibt – und gleichzeitig bei Bedarf ausgelesen werden kann. Im Digitalgespräch erklärt der Wissenschaftler und Erfinder, wie man dabei vorgeht, welche Herausforderungen bestehen und welche Zukunftsvisionen er und seine Kollegen für die Entwicklung dieser neuen Speichertechnologie haben. Dabei beschreibt er Einsatzmöglichkeiten für Industrie und Wirtschaft einerseits und die Archivierung digitaler wie auch digitalisierter Kulturgüter andererseits. Mit den Gastgeberinnen Marlene Görger und Petra Gehring diskutiert Grass Analogien zwischen Naturvorgängen und technischen Prozessen und welche schwierigen Aufgaben unbedingt gelöst werden müssen, wenn Archive – und besonders digitale! – auch in ferner Zukunft nicht nur intakt, sondern verstehbar sein sollen.
Folge 31: Digitalgespräch mit Robert Grass von der ETH Zürich, 20. Dezember 2022
Link zu Film des Europäischen Patentamtes, der im Rahmen des Europäischen Erfinderpreises die Arbeit von Robert Grass und Wendelin Stark vorstellt und erklärt: https://www.youtube.com/watch?v=–4B0Pg4pf8
Alle Folgen des Digitalgesprächs
Folge 60: Weit mehr als Technik: Suchmaschinen verstehen Mit Dirk Lewandowski von der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg | 28. Januar 2025 | zur Folge»
Folge 59: Was sind Berufsbilder und verändern sie sich durch Digitalität? Mit Britta Matthes vom Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit | 26. November 2024 | zur Folge»
Folge 58: Gesetze im „Digitalcheck“ und was daraus folgt: Verwaltung digitaltauglich aufstellen Mit Stephanie Kaiser von der DigitalService GmbH des Bundes | 5. November 2024 | zur Folge»
Folge 57: Dynamische digitale Strategien für den europäischen Sender ARTE Mit Kemal Görgülü von ARTE GEIE | 15. Oktober 2024 | zur Folge»
Folge 56: Tokenisierung von CO2-Zertifikaten: Blockchain für den Klimaschutz? Mit Dominik Skauradszun von der Hochschule Fulda | 24. September 2024 | zur Folge»
Folge 55: IT-Riesen und Softwaremonopole: Das Ringen der Hochschulen um digitale Souveränität Mit Ramin Yahyapour von der Georg-August-Universität Göttingen und der Gesellschaft für wissenschaftliche Datenverarbeitung mbH Göttingen | 3. September 2024 | zur Folge»
Folge 54: Infrastrukturen im Weltraum für die Digitalität auf der Erde Mit Holger Krag vom Europäischen Raumflugkontrollzentrum (ESOC) | 13. August 2024 | zur Folge»
Folge 53: Information und Desinformation – wie steht es um die Netzöffentlichkeit? Mit Christian Stöcker von der HAW Hamburg | 18. Juni 2024 | zur Folge»
Folge 52: KI und der Wert menschlicher Autorschaft: Der Kampf ums Urheberrecht Mit Nina George vom European Writers‘ Council | 28. Mai 2024 | zur Folge»
Folge 51: Kreatives Schreiben mit KI Mit Jenifer Becker von der Universität Hildesheim | 7. Mai 2024 | zur Folge»
Folge 50: Ein „Digitaler Zwilling“ aus Körperdaten? Auf dem Weg in die Gesundheitsvorsorge der Zukunft Mit Malte Gruber von der Justus-Liebig-Universität Gießen | 16. April 2024 | zur Folge»
Folge 49: Steuerfahndung mit Künstlicher Intelligenz: Panama, Pandora und mehr Mit Christian Voß von der Forschungsstelle Künstliche Intelligenz (FSKI) am Finanzamt Kassel | 26. März 2024 | zur Folge»
Folge 48: Der AI Act der EU: Wie er zustande kam und wie er KI reguliert Mit Domenik Wendt von der Frankfurt University of Applied Sciences | 5. März 2024 | zur Folge»
Folge 47: KI und Haftung: Wer steht ein für die Fehler Künstlicher Intelligenz? Mit Carsten Gerner-Beuerle vom University College London | 13. Februar 2024 | zur Folge»
Folge 46: Arena of IoT: ein Fußballstadion als digitales Reallabor Mit Oliver Bäcker von EintrachtTech GmbH | 23. Januar 2024 | zur Folge»
Folge 45: Digitale Forensik Mit Felix Freiling von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg | 12. Dezember 2023 | zur Folge»
Folge 44: Von Grundsatzdebatte bis Wahlkampf: Digital Kommunizieren in politischen Parteien Mit Isabelle Borucki von der Philipps-Universität Marburg | 21. November 2023 | zur Folge»
Folge 43: Digitalität und der demokratische Auftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks Mit Florian Hager vom Hessischen Rundfunk | 31. Oktober 2023 | zur Folge»
Folge 42: Sensible Daten für die Wissenschaft: Weshalb ein Forschungsdatengesetz? Mit Stefan Bender von der Deutschen Bundesbank | 10. Oktober 2023 | zur Folge»
Folge 41: Modellieren, Simulieren, Optimieren – die Digitalisierung des Energienetzes Mit Alexander Martin von der Technischen Universität Nürnberg | 19. September 2023 | zur Folge»
Folge 40: Digitalisierte Landwirtschaft – das Beispiel Obstbau Mit Christine Rösch vom Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS) | 8. August 2023 | zur Folge»
Folge 39: Lehren und Lernen nach der Pandemie: Der schwierige Umbau des digitalen Schulunterrichts Mit Jan Marco Leimeister von der Universität Kassel | 18. Juli 2023 | zur Folge»
Folge 38: Digitale Kunstwerke bewahren: eine Herausforderung für Museen Mit Margit Rosen vom ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe | 27. Juni 2023 | zur Folge»
Folge 37: Tageszeitungen: Wie verändern sie sich im digitalen Wandel? Mit Carsten Knop von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung | 6. Juni 2023 | zur Folge»
Folge 36: Wie es Computern gelingt, eigenständig mit Sprache umzugehen Mit Chris Biemann von der Universität Hamburg | 16. Mai 2023 | zur Folge»
Folge 35: Datenvielfalt handhabbar machen – das Beispiel Biodiversitätsforschung Mit Barbara Ebert von der Gesellschaft für Biologische Daten e. V. | 4. April 2023 | zur Folge»
Folge 34: Maschinelles Lernen im Umweltmonitoring Mit Hanna Meyer von der Universität Münster | 14. März 2023 | zur Folge»
Folge 33: Was können kleine und große Drohnen? Zur Automatisierung von Fluggeräten Mit Uwe Klingauf von der Technischen Universität Darmstadt | 21. Februar 2023 | zur Folge»
Folge 32: Digitales Kreditscoring: Wie Datenanalysen darüber entscheiden, wem man Geld leiht und wem nicht Mit Katja Langenbucher von der Goethe-Universität Frankfurt am Main | 31. Januar 2023 | zur Folge»
Folge 31: Biochemie trifft Informatik: Wie man digitale Daten in DNA speichern kann Mit Robert Grass von der ETH Zürich | 20. Dezember 2022 | zur Folge»
Folge 30: In die eigene finanzielle Zukunft schauen: Digitale Rententransparenz Mit Andreas Hackethal von der Goethe-Universität Frankfurt a.M. | 29. November 2022 | zur Folge»
Folge 29: Gaming-Kultur für alle: Szenen, Debatten und ein Milliardenmarkt Mit Rae Grimm von Webedia Gaming GmbH | 8. November 2022 | zur Folge»
Folge 28: Digitale Spielräume in der Musikproduktion Mit David Waldecker von der Universität Siegen | 18. Oktober 2022 | zur Folge»
Folge 27: Hacker-Attacken und IT-Management: Cyber-Risiken versichern Mit Florian Salm von der Gothaer Allgemeine Versicherung AG und Ulrich Greveler von der Hochschule Rhein-Waal | 27. September 2022 | zur Folge»
Folge 26: Seltene Rohstoffe und Elektroschrott: Über Materialität und Recyclingprobleme des Digitalen Mit Mathias Schluep vom World Resources Forum | 6. September 2022 | zur Folge»
Folge 25: Sterben, Trauern und Vermächtnis: Was ändert sich durch Digitalität? Mit Stephan Neuser vom Bundesverband Deutscher Bestatter e. V. | 16. August 2022 | zur Folge»
Folge 24: Was ist das Darknet und was passiert dort? Mit Kai Denker von der Technischen Universität Darmstadt | 5. Juli 2022 | zur Folge»
Folge 23: Hochleistungsrechnen zu Zukunftsfragen: Das Deutsche Klimarechenzentrum Mit Thomas Ludwig vom Deutschen Klimarechenzentrum | 14. Juni 2022 | zur Folge»
Folge 22: Open Source für die öffentliche Verwaltung: das Beispiel Schleswig-Holstein Mit Marit Hansen, Landesbeauftragte für Datenschutz Schleswig-Holsteins | 24. Mai 2022 | zur Folge»
Folge 21: Von Datenschutz zu Datensouveränität: informationelle Selbstbestimmung in der digitalen Gesellschaft Mit Steffen Augsberg von der Justus-Liebig-Universität Gießen | 3. Mai 2022 | zur Folge»
Folge 20: Von Cartoons zu Instagram: „Perfekte Bilder“ und das Körperverhältnis von Mädchen Mit Maya Götz vom Internationalen Zentralinstitut für das Jugend- und Bildungsfernsehen (IZI) des Bayerischen Rundfunks | 12. April 2022 | zur Folge»
Folge 19: Verträge automatisieren? Was sind und was leisten „Smart Contracts“? Mit Nikolas Guggenberger von der Yale Law School | 22. März 2022 | zur Folge»
Folge 18: KI und Krieg: Verhandeln für eine UN-Konvention gegen tödliche autonome Waffensysteme Mit Anja Dahlmann vom Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg | 1. März 2022 | zur Folge»
Folge 17: Was ist Gaia-X? Mit Boris Otto von der TU Dortmund und dem Fraunhofer ISST | 8. Februar 2022 | zur Folge»
Folge 16: Cookies, AirTags, Metadaten: Wohin führt das Tracking? Mit Matthias Hollick von der Technischen Universität Darmstadt | 25. Januar 2022 | zur Folge»
Folge 15: Mit Physik rechnen: Quantencomputer in der Realität Mit Frank Wilhelm-Mauch von der Universität des Saarlandes | 11. Januar 2022 | zur Folge»
Folge 14: Vermitteln, voranbringen, ermöglichen: Wie macht eine Digitalministerin Politik? Mit Kristina Sinemus, der Hessischen Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung | 14. Dezember 2021 | zur Folge»
Folge 13: Likes, Bewertungen und smarte Assistenten – Risiken einer digitalen „Verbraucherdemokratie“ Mit Jörn Lamla von der Universität Kassel | 30. November 2021 | zur Folge»
Folge 12: Von der Münze zum Token: Geld, Wert und Währung in der Digitalität Mit Martin Diehl von der Deutschen Bundesbank | 16. November 2021 | zur Folge»
Folge 11: Smarte Stadtentwicklung – was tun kommunale Unternehmen? Mit Klaus-Michael Ahrend von der HEAG Holding AG | 2. November 2021 | zur Folge»
Folge 10: Genetische Information im digitalen Zeitalter: Der Streit um das Nagoya-Protokoll Mit Anna Deplazes Zemp von der Universität Zürich | 19. Oktober 2021 | zur Folge»
Folge 9: Anspruch und Wirklichkeit: Wie steht es um den Datenschutz? Mit Alexander Roßnagel, dem Hessischen Beauftragten für Datenschutz und Informationsfreiheit | 5. Oktober 2021 | zur Folge»
Folge 8: Predictive Policing und die Folgen: Datenanalyse in der Polizeiarbeit Mit Simon Egbert von der Universität Bielefeld | 21. September 2021 | zur Folge»
Folge 7: DE-CIX und die Architektur des Internets Mit Harald A. Summa von eco – Verband der Internetwirtschaft e. V. | 7. September 2021 | zur Folge»
Folge 6: Datenträger, Datendienste, Datenspuren: wissenschaftliche Bibliotheken und Verlage im digitalen Wandel Mit Katrin Stump von der Universitätsbibliothek Braunschweig | 3. August 2021 | zur Folge»
Folge 5: Datenchirurgie? Intelligente Technik im OP Mit Stefanie Speidel vom Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen in Dresden | 20. Juli 2021 | zur Folge»
Folge 4: KI in der Finanzwelt Mit Florian Möslein von der Philipps-Universität Marburg | 6. Juli 2021 | zur Folge»
Folge 3: Blockchain nach Bitcoin: Regeln in der Welt der Krypto-Token mit Sebastian Omlor von der Philipps-Universität Marburg | 22. Juni 2021 | zur Folge»
Folge 2: Emotet & Co: der Kampf gegen Cyberkriminalität Mit Linda Bertram von der Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität | 8. Juni 2021 | zur Folge»
Folge 1: Überwachung messbar machen Mit Ralf Poscher vom Max-Planck-Institut zur Erforschung von Kriminalität, Sicherheit und Recht | 26. Mai 2021 | zur Folge»
Folge 0: Digitalgespräch - ab dem 26. Mai 2021 Ein Vorgeschmack auf das Digitalgespräch | 24. Mai 2021 | zur Folge»
Die Tagung „Partizipation und Nachhaltigkeit in der Digitalität“ der ZEVEDI-Projektgruppe Nachhaltige Intelligenz – Intelligente Nachhaltigkeit ist dem Spannungsfeld von Bürger:innenbeteiligung, Nachhaltigkeit und Digitalität bzw. Künstlicher Intelligenz gewidmet. Bürger:innen werden dabei als Citizen Scientists verstanden, die neben ihren Interessen auch problemlösungsorientertes Wissen einbringen. Im ersten Teil geht es um die Perspektive von Verwaltungen und im zweiten – englischsprachigen – Teil um die Perspektive der Citizen Scientists.
Donnerstag, 8. Dezember 2022, 10:00 – 17:00 Uhr Hochschulzentrum Fulda Transfer
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