
In den zurückliegenden Folgen haben wir beispielhafte Bereiche beleuchtet, in denen kleine digitale Zahlungen auf ganz unterschiedliche Weise eine zentrale Rolle spielen. Dabei haben wir gesehen, dass Mikrotransaktionen in manchen Bereichen kaum ausreichen, um mit den Geschäftsmodellen der vordigitalen Zeit mitzuhalten – etwa im Journalismus. Gleichzeitig eröffnen sie andernorts ganz neue, lukrative Geschäftsfelder – so im Gaming. Und wir? Wir genießen oft den Komfort und die Einfachheit digitaler Zahlungen, verlieren dabei jedoch leicht den Überblick und die Kontrolle – gerade beim schnellen Bezahlen im Netz.
In dieser vierten und letzten Folge unserer Staffel zum kleinen Geld wollen wir deshalb etwas grundsätzlicher fragen: Wer verdient an den kleinen Digitalzahlungen? Warum kann ich mittlerweile auch Kleinstbeträge beim Bäcker gebührenfrei mit Karte zahlen? Was kann das Digitalgeld im Kleinen womöglich doch nicht so gut wie das Bargeld? Inwiefern fördert digitales Bezahlen Dynamiken sozialer Ungleichheit? Und was bedeutet das für unsere Gesellschaft?
Gäste
Sebastian Omlor ist Professor für Bürgerliches Recht, Handels- und Wirtschaftsrecht, Bankrecht sowie Rechtsvergleichung an der Philipps-Universität Marburg und Gründungsdirektor des Marburger Instituts für das Recht der Digitalisierung.
Christian Engel arbeitet als Senior Berater für Zahlungsverkehr bei msg for banking, einem großen deutschen IT-Beratungsunternehmen.
Barbara Brandl ist Professorin für Soziologie mit dem Schwerpunkt Organisation und Wirtschaft an der Goethe-Universität Frankfurt. Sie ist außerdem Mitglied der ZEVEDI-Projektgruppe Tokenisierung und Finanzmarkt.
Weiterführendes
Hintergründe zum PIX-Bezahlsystem lassen sich etwa hier nachlesen, mehr zum Dienstleister für Mikrotransaktionen – Satoshipay – findet sich hier. Mehr zur sozialen Ungleichheit als Folge der „cashless revolution“ findet sich in diesem Paper von Barbara Brandl und den Koautoren David Hengsbach und Guadalupe Moreno.