Mit den Möglichkeiten der datengetriebenen, „personalisierten“ Medizin sind individualisierte Gesundheitsdaten (Körperdaten, Verhaltensdaten, dazu klinische und weitere Daten, etwa solche zur Ernährung) ins Zentrum des gesellschaftlichen Interesses gerückt. Neben den Verheißungen einer optimierten individuellen Gesundheitsversorgung verspricht die Nutzung von Gesundheitsdaten wissenschaftlichen Fortschritt und schließlich auch wirtschaftliche Vorteile. Unter Verwendung medizinischer, insbesondere klinischer Daten wie auch von den Betroffenen selbst erhobener Daten (Self-Tracking) soll insbesondere die generative Künstliche Intelligenz dazu imstande sein, nicht mehr nur geistige Werke oder Erfindungen zu „machen“, sondern auch „virtuelle menschliche Zwillinge“ zu erzeugen.
Die wissenschaftlichen Ziele der Projektgruppe richten sich auf die Analyse des Verhältnisses zwischen dem durch digitale Zwillinge erzeugten Datenbild und dem menschlichen Körper sowie auf die rechtlichen und ethischen Herausforderungen, die daraus resultieren. Die Gruppe wird untersuchen, wie digitale Zwillinge als „Datenkörper“ mit eigenem rechtlichen Status und gesellschaftlicher Wirkmacht agieren könnten und welche Auswirkungen dies auf Gesundheitsdatenrechte und -zugänge hat. Dabei wird eine interdisziplinäre Annäherung verfolgt, um eine fundierte Bestandsaufnahme des Phänomens zu erstellen und die aktuellen Regulierungsdebatten durch zielgerichtete Publikationen zu unterstützen.
Beteiligte Wissenschaftler:innen
Prof. Dr. Malte-C. Gruber, Justus-Liebig-Universität Gießen | Sprecher | mehr Information
Prof. Dr. Doris Schweitzer, Goethe-Universität Frankfurt | stellvertretende Sprecherin | mehr Information
Prof. Dr. Steffen Augsberg, Justus-Liebig-Universität Gießen | mehr Information
Prof. Dr. Andreas Fischer-Lescano, LL.M (EUI), Universität Kassel | mehr Information
Prof. Dr. Petra Gehring, Technische Universität Darmstadt | mehr Information