Die normativen Dimensionen des digitalen Euro (DINO)

Seit einigen Jahrzehnten beobachten wir die zunehmende Digitalisierung von Zahlungsdiensten sowie die Entmaterialisierung von Geld. Diese Entwicklung bedeutet weit mehr als nur den Wechsel von einem analogen zu einem digitalen Medium, denn im Gegensatz zu Zahlungen mit Bargeld sind digitale Transaktionen auf private Infrastrukturen angewiesen und können leichter nachvollzogen werden. Digitale Zentralbankwährungen wie der digitale Euro (der neben das Bargeld treten würde) reihen sich in den skizzierten Trend ein, gestalten ihn aber auch unter anderen Vorzeichen. Denn mit der Einführung des digitalen Euro würde eine digitale Zahlungsinfrastruktur nicht von privaten Anbietern, sondern von einer öffentlichen Institution – der EZB – zur Verfügung gestellt werden.

Während in der öffentlichen Debatte über den digitalen Euro bisher vor allem technologische und ökonomische Fragen im Vordergrund stehen, weitet die Projektgruppe die Perspektive und nimmt unterschiedliche normative Aspekte des digitalen Euro in den Blick. Besonders bedeutsam sind insoweit der Zugang zu finanzieller Infrastruktur, die Machtverhältnisse im digitalen Zahlungsverkehr und die potenziellen Risiken für die monetäre Souveränität Europas. So entsteht ein umfassendes Bild der vielfältigen Herausforderungen und Chancen, die mit der Einführung des digitalen Euro einhergehen würden.

Projektpartner des Vorhabens sind die Deutsches Bundesbank, G+D und Finance Watch.

Beteiligte Wissenschaftler:innen

Prof. Dr. Barbara Brandl, Goethe-Universität Frankfurt | Sprecherin | mehr Information
Prof. Dr. Andreas Kerkemeyer, Technische Universität Darmstadt | stellvertretender Sprecher | mehr Information

Prof. Dr. Roland Broemel, Goethe-Universität Frankfurt | mehr Information
Prof. Dr. Michael Grote, Frankfurt School of Finance & Management | mehr Information
Prof. Dr. Sebastian Omlor, LL.M. (NYU), LL.M. Eur., Philipps-Universität Marburg | mehr Information
Prof. Dr. Nils Urbach, Frankfurt University of Applied Sciences | mehr Information
Dr. Carola Westermeier, Justus-Liebig-Universität Gießen | mehr Information

v. l. Claudia Bechstein, Claus George, Katharina Lawrence, Barbara Brandl, Heike Winter
ZEVEDI beim Digital-Gipfel

Digitaler Euro –
was kann er, was bringt er?

Panel beim Digital-Gipfel 2024

In einer intensiven und konstruktiven Diskussion stand die Einführung einer digitalen Version des Bargelds im Mittelpunkt. Während die Notenbanken im Eurosystem bereits die Einführung vorbereiten, arbeitet die EU an der gesetzlichen Grundlage. Erst mit einem verabschiedeten Rechtsrahmen könnte der EZB-Rat die tatsächliche Einführung des digitalen Euro beschließen.

Barbara Brandl vertrat ZEVEDI in einer lebhaften Diskussion, die die gesellschaftlichen Implikationen des Themas beleuchtete und die Notwendigkeit eines fundierten Diskurses unterstrich. Neben Brandl nahmen Heike Winter von der Deutschen Bundesbank, Katharina Lawrence von der Verbraucherzentrale Hessen und Claus George von der DZ BANK AG teil. Moderiert wurde die Diskussion von Claudia Bechstein.

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