Laufzeit: Oktober 2024 bis März 2025

Generative Text-KI oder KI, die Bilder oder Stimmen synthetisch erzeugt, nutzt massenhaft Trainingsdaten. KI-Konzerne bedienen sich hierzu mittels automatisierten „Scrapings“ im Internet: Werke aus Kunst, Wissens- und Geistesarbeit werden massenhaft heruntergeladen, um „LLM“ (sogenannte große Sprachmodelle) oder auch speziellere Anwendungen auf der Basis dieser Technologie zu „füttern“. Bezahlt wird nicht. Autorenrechte lassen sich gegenüber KI-Konzernen kaum durchsetzen. Am Ende tragen KI-Produkte allerdings dazu bei, die „menschliche“ Text- und Kreativarbeit zu entwerten. Autorschaftliche Arbeit und Autorenrechte werden also erst (zwecks KI-Training) negiert und danach dann (durch KI-Produkte) ersetzt. Es vollzieht sich ein datenökonomisch bedingter Umbruch.
Ziel des Vorhabens war es, rund um das hochaktuelle und weltweit kontroverse Thema „generative KI“ und Autorschaft/Autor:innenrechte eine hinreichend breite, fundierte und engagierte Diskussion zwischen Kreativ- und Buchbranche, Wissenschaft und Journalismus zu initiieren. Wo steht derzeit der Schutz von Urheberschaft und Daten von Autorinnen und Autoren? Wie positionieren sich Verlage, Verbände und die Rechtspolitik?
Im Rahmen eines Ad personam Fellowships an der TU Darmstadt (Institut für Philosophie) für die Schriftstellerin und Urheberrechtsaktivistin Nina George, Ehrenpräsidentin des European Writers Council, haben Prof. Dr. Petra Gehring und Nina George eine Veranstaltungsfolge von vier Kolloquien und am 10./1.1. Dezember 2024 ein publikumsorientiertes zweitägiges Abschluss-Symposium mit rund 120 Teilnehmenden in der Centralstation Darmstadt durchgeführt. Die Veranstaltung mündete in die Abstimmung von zehn Empfehlungen, aus denen im Jahr 2025 eine Darmstädter Deklaration entstehen soll. Des Weiteren sind Aufsätze erschienen und eine Buchpublikation in Vorbereitung.

Content? Context!
Generative KI und kreative Autorschaft in Wissensarbeit und Literatur
Interaktives Symposium
10. Dezember 2024 | 09:30 – 17:30 Uhr
11. Dezember 2024 | 09:30 – 16:30 Uhr
Centralstation Darmstadt
Wie verändern sich Denken, Schaffen, Geistes- und Wortarbeit, Rechtsbegriffe, Kommunikation und der Blick auf das Menschsein unter dem erhöhten Gebrauch von automatisch produzierenden Computertechnologien, sogenannter „generativer KI“? Wie lassen sich die Folgen der Neubewertung und auch Entwertung menschlicher Urheberschaft bemessen? Wie könnten rechtliche, wirtschaftliche, ethische Regulierungen aussehen?

Verführbarkeiten: KI und Autorenschaft in Literatur und Wissensarbeit
Hörbeitrag von Ludger Fittkau aus der Sendung Fazit des Deutschlandfunk Kultur | 10. Dezember 2024
KI und Urheberschaft – Symposium in Darmstadt
Hörbeitrag von Ludger Fittkau aus der Sendung Kultur heute des Deutschlandfunk | 11. Dezember 2024


„Das Prinzip der datenbasierten Tischtennisbälle“
Beitrag von Sabine Cronau im Börsenblatt – Wochenmagazin für den Deutschen Buchhandel | 19. Dezember 2024
Gesellschaftliche Folgen von KI-Einsatz in Massenmedien – Tagung in Darmstadt
Hörbeitrag von Ludger Fittkau aus der Sendung @mediasres des Deutschlandfunk | 09. Januar 2025

Projektleitung
Prof. Dr. Petra Gehring, Technische Universität Darmstadt | mehr Information
Nina George, European Writers’ Council, Brüssel/Berlin/Bretagne | mehr Information