Laufzeit: Oktober 2023 bis September 2024

Das Projekt Geld als Datenträger untersuchte die Nutzung sensibler Zahlungsdaten durch verschiedene Finanzinstitutionen wie Banken, Zahlungsdienstleister und andere Akteure auf dem Gebiet der digitalen Zahlungen. Obwohl dies ein zentraler Bereich der Digitalisierung ist, leistete das Projekt mit dieser Analyse Pionierarbeit auf diesem Gebiet.
Für die Analyse wurden zunächst die Rahmenbedingungen der handelnden Akteure berücksichtigt, die in einem Spannungsverhältnis zwischen kommerziellen Erwartungen der Monetarisierung von Daten und Anforderungen zum Schutz der Privatsphäre agieren. Konkret betraf dies etwa die Anwendbarkeit europäischer Regelungen DSGVO und PSD2. Während erstere als europäische Verordnung den Schutz personenbezogener Daten regelt, ist es ein Ziel der EU-Richtlinie Payment Services Directive 2, die kommerzielle Nutzung von Finanztransaktionsdaten dezidiert zu ermöglichen, indem sie Drittdienstleistern den Zugriff auf die Kontodaten und Zahlungsdienste von Bankkunden erlaubt, sofern Zustimmung der Kund*innen gegeben ist.
Mit Hilfe von Interviews und Feldforschung bei verschiedenen Branchen-Events hat das Projekt zudem Einblicke in die Praktiken der Datennutzung verschiedener Finanzakteure erhalten. Diese Einblicke sind zwar nicht generalisierbar, sie zeigen jedoch, dass der Umgang mit Zahlungsdaten stark divergiert. Während technologiegetriebene Akteure, etwa FinTechs und PayPal, ein großes Interesse an der kommerziellen Nutzung von Finanztransaktionsdaten zeigen, ist dies bei den Banken nicht allgemein der Fall. Während für einige Akteure die Auswertungen der Transaktionsdaten ihrer Kund*innen weiterhin vielversprechend scheint, erscheinen Anderen die damit verbunden Kosten als zu hoch. Das Projekt gibt somit erste Anhaltspunkte für eine differenzierte Analyse der kommerziellen Nutzung von Transaktionsdaten und zeigt des Potential differenzierter qualitativer Analysen.
Projektleitung
Dr. Carola Westermeier, Justus-Liebig-Universität Gießen | mehr Information
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Marek Jessen, Justus-Liebig-Universität Gießen
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