Dr. Nora Jansen

ZEVEDI Young Investigator von Januar bis Dezember 2024

Seit April 2023 ist Dr. Nora Jansen Post-Doc an der Professur für Wirtschaftsinformatik und Informationsmanagement an der Goethe-Universität. Neben dem Young Investigator-Fellowship ist sie auch in der ZEVEDI-Projektgruppe Big Data und KI im Bereich der deutschen Sicherheitsbehörden (KISib)» tätig und wirkte im vergangenen Jahr auch beim ZEVEDI-Projekt Digitale Unternehmens­kommunikation (DigUKom)» mit. In ihrer Forschung fokussiert sich Dr. Nora Jansen auf die Analyse von Mis- und Desinformation. Während ihrer Zeit an der Cardiff University (Juli 2020 bis März 2023) arbeitete sie sehr praxisorientiert und sammelte wertvolle Erfahrungen bei der Analyse von Mis- und Desinformation. Insgesamt schrieb sie über 50 vertrauliche Policy Reports für Regierungsbehörden. Dies beinhaltete teilweise auch die Beratung von Regierungen, wie z. B. die deutsche Bundesregierung im Zusammenhang mit Desinformationskampagnen während der Bundestagswahl 2021.

In ihrer Doktorarbeit lag der Fokus auf der Informationsdiffusion viraler Inhalte und Frau Jansen beschäftigte sich mit der Echtzeiterkennung von Hypes (z. B. Shitstorms und Candystorms) in sozialen Netzwerken. Während ihrer Zeit als Doktorandin verbrachte sie ein Forschungsjahr an der University of Adelaide, South Australia, und erforschte mit ihren australischen Kolleg:innen Reaktionsstrategien für Shitstorms .

Nora Jansen absolvierte ihren Bachelor und Master in Wirtschaftsinformatik an der Technischen Universität Darmstadt und verbrachte während ihres Masters ein Auslandsjahr an der École Polytechnique Fédérale de Lausanne.

Vorhaben

Das Projekt Regulierung von Desinformation in Theorie und Praxis (ReDBAc) untersucht neue Richtlinien zur Regelung der Erstellung und des Verbreitens von Mis- und Desinformation. In den letzten Jahren haben sich Mis- und Desinformation als gesellschaftliches Problem etabliert, das eine signifikante politische und öffentliche Aufmerksamkeit hervorgerufen hat. Zahlreiche Studien haben belegt, wie Mis- und Desinformation demokratische Wahlen, Reaktionen auf Terroranschläge oder staatliche Gesundheitsmaßnahmen, wie bspw. während der Corona-Pandemie, beeinflussen können. Als Reaktion darauf befinden sich Regierungen und Behörden weltweit in dem Prozess, neue Regularien zu gestalten, um den Schaden, der durch die Verbreitung durch Mis- und Desinformation ausgelöst wird, zu steuern und zu minimieren. Als Musterbeispiele für die regulatorische und rechtliche Neuerung erweist sich die Gestaltung dieser Regularien sowohl als herausfordernd als auch kontrovers, da zum einen vor von Mis- und Desinformation verursachten Schäden und zum anderen gleichzeitig Rechte, wie z. B. das Recht auf freie Meinungsäußerung, geschützt werden sollen.

Das Ziel von ReDBAc ist es, die Bemühungen zu verstehen und zu untersuchen, wie und weshalb Länder unterschiedliche Praktiken entwickeln, um verfälschende und irreführende Kommunikation zu kontrollieren. Der Hauptfokus wird dabei auf der Europäischen Union liegen, welche die politische Landschaft ihrer Mitgliedsstaaten und damit auch für Deutschland gestaltet. Die Anwendung des vergleichenden „Theorie und Praxis“-Ansatzes spiegelt ebenso wider, wie der wissenschaftliche Fokus bisher auf den „bösen Akteuren“ und ihrem kommunikativen Handeln liegt – im Gegensatz zu dem, was tatsächlich funktioniert, um das Verfassen und Verstärken der irreführenden und manipulativen Nachrichten in online sozialen Medien zu kontrollieren. Aus diesem Grund wird sich ReDBAc spezifisch mit den „Theorie“- und „Praxis“-Strängen in Bezug auf die Regulierung von Desinformation beschäftigen.

Zu Dr. Nora Jansens Profil an der Goethe-Universität Frankfurt a.M.»

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