Für deutsche und internationale Medien berichtet sie regelmäßig zu Sicherheitspolitik, Technologie und China. Für NBC News ist sie zudem als Produzentin unterwegs. Zuletzt hat sie zwei Jahre in Hongkong gelebt und dort zu Pro-China-Influencer:innen geforscht. Vom Medium Magazin wurde sie kürzlich als eine der „Top 30 unter 30“ Journalist:innen in Deutschland ausgezeichnet.
Vorhaben
Am ZEVEDI recherchiert Marie Bröckling zu der Frage, wie die Justiz mit der wachsenden Menge an beschlagnahmten Kryptogeld umgeht. Kryptowährungen unterliegen starken Kursschwankungen, daher ist der Zeitpunkt des Verkaufs entscheidend. Außerdem ist die illegale Vergangenheit der sichergestellten Kryptowährungen in der Blockchain gespeichert. Es ist also nicht einfach, sie wieder in den legalen Finanzkreislauf einzuführen. Bislang gibt es jedoch keine einheitlichen Regeln, wie sichergestellte Kryptowährungen wieder verkauft werden sollen.
Stefan Mey ist freier IT-Journalist». Er hat in seiner Heimat Halle sowie an der FU Berlin und der Uni Potsdam Soziologie und Publizistik studiert. In seiner Arbeit beschäftigt er sich mit den großen Machtakteuren wie Alphabet, Meta oder Microsoft – aber auch mit der nichtkommerziellen „Gegenwelt“ von Projekten wie Wikipedia, OpenStreetMap, Mastodon oder Signal.
Während seiner Zeit bei ZEVEDI nimmt er die Governance-Modelle der führenden Kryptowährungen unter die Lupe. Die Marktkapitalisierungen des Bitcoins und anderer Kryptowährungen bewegen sich im Multi-Milliardenbereich. Es ist allerdings kaum bekannt, „wer“ hinter den meist als Open-Source-Projekten organisierten Kryptowährungen steht. Wer kann wichtige technische Entscheidungen treffen, die gravierende ökonomische Auswirkungen haben können? Entscheidet eine Einzelperson, ein kleines, selbst rekrutiertes Gremium oder ein demokratisch organisiertes Kollektiv? Oft spielen im Ökosystem einer Kryptowährung auch Unternehmen sowie Stiftungen oder Pseudo-Stiftungen eine Rolle. Als Vergleichsmaßstab werden andere große Open-Source-Projekte genutzt, die ebenfalls in einem Mit- und Nebeneinander von Communitys, Organisationen und Unternehmen entstanden sind.
Anissa Brinkhoff (sie/ihr) ist Finanz-Journalistin und -Podcasterin und setzt sich für die Themen Female Finance und Finanzbildung ein. Als freiberufliche Autorin und Speakerin schreibt und spricht Anissa Brinkhoff» für verschiedene Medien und Unternehmen über Geld. Sie berät zudem Unternehmen zu Finanzpodcasts oder Female Finance-Themen. In ihrem eigenen Podcast Finance & Feelings» analysiert sie Gefühle zu Geld, familiäre Prägungen, existierende Abhängigkeiten, Ungerechtigkeiten und Zusammenhänge. Auch auf ihrem Instagram-Kanal» thematisiert sie für Ihre Follower:innen Finanzen allgemein und Female Finance insbesondere. Anissa Brinkhoff studierte Kommunikationswissenschaften und Journalistik in Münster und Hamburg und lebt inzwischen seit über 10 Jahren in der Hansestadt.
Vorhaben
Im Rahmen ihrer Residency ging Anissa Brinkhoff der Frage nach, ob bei der Digitalisierung der Finanzwirtschaft Frauen ausreichend mitgedacht werden. Und ob sich der existierende Gender Gap in Finanzbildung und -kompetenz im Zusammenhang mit dem Digital Gap nicht nur noch weiter verschärft.
Mercator-Journalist in Residence im März/April 2023
Rainer Lind ist bildender Künstler, als solcher mehrfacher Preisträger, Musiker und hat an unterschiedlichen hessischen Schulen und Hochschulen gelehrt.
In seinen Porträts bringt Rainer Lind» fachliche Expertise und persönliche Haltung der Interviewten in wechselseitige Verbindung. Ein Resultat seines Interesse gerade auch an weniger geradlinigen Karrieren – und Menschen per se. Die Inhalte der Gespräche geraten so zu Dokumenten, die für Zuschauer ganz unterschiedlich anschlussfähig werden können.
Vorhaben
Als Video-Künstler widmete er sich im Rahmen der Residency einem Interview-Projekt zum Themenfeld des Diskursprojekts eFin & Demokratie. Ziel war es, eingehende Interviews mit spannenden Persönlichkeiten zu führen, die unterschiedliche und zuweilen ungewöhnliche Perspektiven auf den digitalisierten Finanzsektor erlauben und diese in seinem prägnanten, visuell-dokumentarischen Stil aufzubereiten.
Mercator-Journalist in Residence im November/Dezember 2022
Martin Karcher ist freischaffender Illustrator, Graphikdesigner und Comiczeichner.
Mit zweifachem Diplom in Kommunikationsdesign sowohl der FH Konstanz als auch der Kunsthochschule Berlin-Weißensee arbeitete er als freier Mitarbeiter in diversen Berliner Agenturen. Ausstellungen hatte er im gesamten Bundesgebiet und Dänemark. Martin Karcher» lebt und arbeitet in Leipzig.
Vorhaben
Im Rahmen seiner Residency hat Martin Karcher an einem Comic zum Thema „digitales Bezahlen“ für ein Publikum von Jugendlichen und jungen Erwachsenen ab 16 Jahren gearbeitet. Für diese Graphic Novel hat er sich bei uns mit den Utopien und Dystopien, die mit der Digitalisierung des Finanzsektors, insbesondere dem digitalen Bezahlen verbunden sind, beschäftigt.
Der Aufenthalt bei Zevedi – Impulse und Effekte
■ Karcher, Martin (2024): BitBlockKryptoComic. Stuttgart: Zwerchfell Verlag.
■ Reaktionen der Schüler:innen der ProGenius Schule Darmstadt zum BitBlockKryptoComic:
„Wie kann man abstrakte, komplexe und technische Themen visuell ansprechend und unterhaltend inszenieren? Als Comiczeichner finde ich, dass sich im Comic alles darstellen lässt – er ist ein sehr vielfältiges Medium, er vereint die Ästhetik und die Aussagekraft einer einzelnen Zeichnung mit den dramaturgischen Möglichkeiten eines Films oder eines Theaterstücks. Im Comic wird das bewegte Bild zur stehenden, nicht flüchtigen Bilderserie, die wiederholtes Lesen oder „Nachschlagen“ ermöglicht. Ich finde ihn daher ideal geeignet, auch kompliziertere Inhalte zu vermitteln. Während meiner Zeit bei ZEVEDI habe ich mir die Frage gestellt, welche Auswirkungen die Digitalisierung des Geldes auf unseren Alltag, auf unsere Gesellschaft, auf unsere Demokratie in Zukunft haben könnte. Mein Ziel war es, diese Frage zu einem Comic zu verarbeiten, der Jugendliche und junge Erwachsene auf unterhaltsame Weise für die Thematik sensibilisieren kann. Entstanden sind dabei neben der Geschichte auch die Skizzen für einen 10-seitigen Comic, die in einer „Making-of“-Ausstellung im Kunstforum der TU Darmstadt gezeigt wurden. Darüber hinaus habe ich vor Schülerinnen und Schülern an der Bertolt-Brecht-Schule einen live gezeichneten Einführungskurs im Comiczeichnen gehalten.„
Mercator-Journalist in Residence im Juli / August 2022
Friedemann Brenneis ist freier Journalist. Er widmet sich dem Thema „Bitcoin“ in etablierten Medien ebenso wie in digitalen Formaten. Die vielfältige Welt von Blockchain und Krypto-Kultur diskutiert er sowohl in seinem Blog The Coinspondent» wie im erfolgreichen Podcast Honigdachs», den er seit 2015 gemeinsam mit zwei Co-Hosts betreibt.
Er hat unter anderem in El Salvador, dem Staat recherchiert, der globale Aufmerksamkeit erregte, als er 2021 erstmalig Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel einführte. Zudem hat Brenneis das Projekt Magic Future Money» ins Leben gerufen, das „(un)mögliche geschichten vom geld der zukunft“ gesammelt und schließlich als Buch publiziert hat.
Vorhaben
Während seiner Residency ging Friedemann Brenneis der Frage nach, ob Bitcoin wirklich der Auslöser für eine neue Form zivilgesellschaftlichen, politischen und demokratischen Engagements sein könnte bzw. ob die Infragestellung des staatlichen Geldmonopols und etablierter Machtstrukturen, tragende Grundideen von Bitcoin, letztlich gefährdend oder gewinnbringend für unser Gesellschaft sein könnte.
„Wie relevant ist Bitcoin und welchen Einfluss hat es auf unsere Gesellschaft? Seit 2013 gehe ich als Journalist dieser Frage nach und stoße seitdem immer wieder auf neue Antworten. Denn als dezentrales Projekt, das sich permanent und dynamisch weiterentwickelt, entzieht sich Bitcoin per Design einer systematischen Erfassung. Aussagen über das erste rein digitale Geld können daher immer nur Momentaufnahmen sein und stellen die Perspektive aus einer bestimmten Position dar. Verschiedene Sichtweisen über Bitcoin sind daher oft gegensätzlich oder sogar widersprüchlich und immer geprägt von der individuellen Haltung und politischen und ökonomischen Interessen gegenüber dieser neuen und anderen Art von Geld. Doch was wissen wir angesichts dieser herausfordernden Informationslage tatsächlich über Bitcoin? In meiner Zeit bei ZEVEDI habe ich einige der prominentesten gesellschaftlichen Konfliktlinien genommen und bin der Frage nachgegangen, ob Bitcoin eher als Bedrohung oder als Bereicherung für unsere Gesellschaft zu bewerten ist. Die Ergebnisse habe ich in einem Workshop und zwei Vorträgen präsentiert. Sie sind Zwischenergebnisse der fortschreitenden und zunehmenden Wechselwirkung zwischen Bitcoin und der Gesellschaft.“
16. Dezember 2022, 16:00 Uhr TU Darmstadt | Altes Hauptgebäude | Foyer des Wilhelm-Köhler-Saals | Raum 284
Eine Kurzausstellung des ZEVEDI-Projekts „Demokratiefragen des digitalisierten Finanzsektors“ (eFin & Demokratie) in Kooperation mit dem Kunstforum der TU Darmstadt
Martin Karcher ist freischaffender Illustrator, Graphikdesigner und Comiczeichner und aktuell Mercator-Journalist in Residence» im ZEVEDI-Diskursprojekt eFin & Demokratie. Am Freitag, den 16. Dezember, zeigt er erste Ergebnisse dieser Residency, den Stand seiner Arbeit an der kurzen Graphic Novel „BitBlockKryptoComic“ sowie weitere Arbeiten.
Die Graphic Novel für Jugendliche und junge Erwachsene möchte Utopien und Dystopien, die mit digitalem Bezahlen verbunden sind, thematisieren. In ihr stellen sich vier junge Erwachsene Fragen wie diese: Erlauben es uns Kryptowährungen, unser Geld unabhängig von den Machtverhältnissen in Staat und Bankensystem anzulegen? Können die Technologien, die wir für digitales Bezahlen benötigen, nachhaltig sein oder beschleunigen sie den Klimawandel? Wie weit müssen oder sollen wir uns überhaupt mit digitalen Währungen befassen?
Ein Interview, das Rainer Lind», Künstler und Dozent der Hochschule Darmstadt mit Martin Karcher geführt hat sowie seine Aufnahmen eines Gesprächs mit Oberstufenschüler:innen der Bertolt-Brecht-Schule Darmstadt erlauben weitere Einblicke in Karchers Arbeit und die Entstehung des „BitBlockKryptoComic“.
Im Zuge der Kooperation mit dem Kunstforum der TU Darmstadt ist das Publikum herzlich eingeladen, an einer Kurzführung durch die aktuelle Ausstellung „Cristof Yvoré. STILL LIFE»“ mit Leiterin Julia Reichelt teilzunehmen.
Martin Karcher Mit zweifachem Diplom in Kommunikationsdesign sowohl der FH Konstanz als auch der Kunsthochschule Berlin-Weißensee arbeitete Martin Karcher als Praktikant und freier Mitarbeiter in Agenturen in Wien, München und Berlin. Ausstellungen hatte er im gesamten Bundesgebiet und Dänemark. Martin Karcher» lebt und arbeitet in Leipzig.